Reste der Ruine Wildenau

 

N 48°33.074 
E 009°10.476 

Die Burg Wildenau wird in der geschichtlichen Literatur ab 1232 erwähnt. Zerstört wurde sie 1406. Sie befand sich auf der Bergnase unterhalb von Rübgarten zwischen Neckar- und Reichenbachtal nahe der ehemaligen Furt über den Neckar bei Altenburg. Die Lage bestimmte auch die strategische Bedeutung.

Herren der Burg waren die Vohlen von Wildenau, die in der Gunst der Tübinger Pfalzgrafen standen, einem Ritter- und Adelsgeschlecht, das bis Mitte des 17. Jh. Im Zusammenhang mit Rübgarten in der Geschichtsschreibung erscheint. Nach der Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1867, S. 36 gab es wohl Erbstreitigkeiten zwischen den Brüdern Conrad und Hans Vohl v. Wildenau. Der Ältere (Conrad) saß auf der Burg und wollte dem Jüngeren nichts abgeben. Obwohl wohl das von Hans Vohl angerufene Hofgericht in Rottweil zu seinen Gunsten entschieden hatte, ließ sich Conrad davon nicht beeindrucken, weshalb der Jüngere die Stadt Reutlingen zur Hilfe rief, die es sich nicht nehmen ließ, im Jahr 1406 von Altenburg aus die Burg zu beschießen. In den Reutlinger Chroniken heißt es dazu:

Anno 1406 zog der jung Herr von Wildenau, das maß Altenburth genüber, mit Hülff der Reutlinger gen seyen Bruder, der wollt ihm nichts vom Erbtheil lahn, und brachen das Schlößlein nieder; da hatten allebeyd nix.

Der ältere Bruder wurde vertrieben, die Burg war zerstört und die Wildenauer wohnten fortan im später aufgelassenen Weiler Wildenau unterhalb der Burg im Reichenbachtal und in Rübgarten.

So könnte nach den Erkundungen von Carl Zeeb die Burg etwa ausgesehen haben. Dies erklärt auch die besondere Topographie des Berghanges, die besonders gut in der Winterzeit zu erkennen ist. Das Foto wurde am 27.01.2013 auf der „höchsten Erhebung“ bzw. dem möglichen Turm oder Schildmauer gemacht. Ansonsten finden sich nicht mehr viel behauene Steine und man braucht viel Vorstellungsvermögen um was zu erkennen.